Triangelsystem, Holzdropper und Fallschirm: Unterschied zwischen den Versionen

Aus DraWi
Zur Navigation springen Zur Suche springen
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 5: Zeile 5:


<onlyinclude>[[Bild:HoHi 1998-4 Springtier 1.jpg|thumb]]
<onlyinclude>[[Bild:HoHi 1998-4 Springtier 1.jpg|thumb]]
Ein Dropper ist eine Vorrichtung, um Springtiere mit Fallschirm von einer Drachenleine abzuwerfen. Er ist eigentlich eine [[Drachenfähre]] ohne Segel und wird u.a mit dem Triangelsystem eingesetzt , welches ich als erstes erkläre.  
Ein Dropper ist eine Vorrichtung, um Springtiere mit Fallschirm von einer Drachenleine abzuwerfen. Er ist eigentlich eine [[Drachenfähre]] ohne Segel und wird u.a mit dem Triangelsystem eingesetzt, welches ich als erstes erkläre.  


==Das Triangelsystem==
==Das Triangelsystem==

Version vom 2. April 2009, 09:37 Uhr

Der Bauplan steht zur privaten Benutzung frei zur Verfügung. Jegliche kommerzielle Nutzung oder Verwendung in anderen Medien und Internetseiten bedarf der besonderen Erlaubnis des Autors.

Die Erlaubnis zur Veröffentlichung im DrachenWiki liegt vor.


Bauplan befand sich in Hoch Hinaus 1998-4


Ein Dropper ist eine Vorrichtung, um Springtiere mit Fallschirm von einer Drachenleine abzuwerfen. Er ist eigentlich eine Drachenfähre ohne Segel und wird u.a mit dem Triangelsystem eingesetzt, welches ich als erstes erkläre.

Das Triangelsystem

Das Triangelsystem besteht aus einem Schnurring, 3 Seilrollen und einem Dropper. Zwei Bodenanker werden ca. 15 m auseinander senkrecht zum Wind in den Boden geschraubt und je eine Seilrolle aus dem Segelbedarf wird angeknotet. An den Beginn der Drachenwaage wird eine dritte Seilrolle befestigt. Eine 100 m lange Drachenschnur wird durch alle 3 Rollen gezogen und die beiden Enden werden aneinander befestigt.

Dann wird der Drachen gestartet. Jetzt hat man anstatt der üblichen Leine ein Leinendreieck, wobei 2 Ecken am Boden sind und die dritte sich am Drachen befindet. Durch die Seilrollen ist es möglich, den Schnurkreis zu "drehen". Jetzt knotet man einen Dropper fest an der Stelle in Leine, wo die beiden Leinenenden aneinander befestigt sind.

Wenn man jetzt den Schnurkreis dreht, steigt der Dropper nach oben zur Seilrolle am Drachen. Dort ist an der Seilrolle ein Stopper befestigt, und wenn der Schieber des Droppers an den Stopper trifft, löst der Auslöser aus und das eingehängte Springtier fällt zu Boden. Dann wird der Schnurkreis in die andere Richtung gedreht und der Dropper kommt zurück.

Für das Triangelsystem benötigt man außer der Schnur, die nicht zu dünn sein sollte, da sonst die Gefahr besteht, dass sie zwischen Rolle und Halterung rutscht, 2 normale Seilrollen, eine Seilrolle mit einem Stopper und einen Dropper.

Man muss natürlich den Drachen nicht direkt an die obere Seilrolle befestigen, sondern kann auch 50 m "normale" Leine zwischen Seilrolle und Drachen knoten, damit die obere Seilrolle ruhiger ist und nicht soviel hin und her schwankt (in der Skizze ist der Drachen auch nicht direkt an der Rolle befestigt).

Zunächst wird jetzt der Bau meines "Lieblingsdroppers" beschrieben.

Der Holzdropper

Material

  • Sperrholz: ca. 30x40 cm, 5 mm dick
  • 2 Schrauben: ca. 20 mm, M4
  • 4 Muttern: M4 (oder 2 selbstsichernde Muttern)
  • Schnurreste
  • Stahldraht: 2-3mm, ca. 25 cm, zu bekommen im Modellbaufachgeschäft
  • 2 Cross-Lock-Clips (50kg) oder andere Karabiner
  • wasserfester Holzleim
  • Anti-Rost Farbe (wasserfester Holzlack).

Nach der Skizze werden 2 Hauptteile, 1 Mittelstück, 1 Auslöser, 1 Schieber und eine Verstärkung aus dem Sperrholz ausgeschnitten. Sowohl Löcher als auch die Ausschnitte werden noch nicht gefertigt, nur auf den Hauptteilen werden die Stellen markiert! Jetzt leimt nach der Skizze ein Hauptteil, das Mittelstück und das zweite Hauptteil auf die andere Seite des Mittelstücks (Oberkanten bündig, Unterkanten nicht).

Wenn der Leim getrocknet ist, sägt und bohrt man die Ausschnitte in das Stück. Danach wird der Auslöser und der Schieber in das Stück gesteckt und, falls sie klemmen, werden sie etwas dünner geschliffen. Wenn sie locker hereinpassen werden sie passend nach der unteren Skizze eingeschoben und die beiden Löcher gebohrt (einmal durch die beiden Hauptteile und durch den Auslöser, einmal durch die beiden Hauptteile und den Schieber).

Jetzt schiebt man die beiden Schrauben durch die beiden Löcher und sichert sie entweder mit jeweils zwei gekonterten Muttern oder mit je einer selbstsichernden Mutter. Die Schraube am Schieber wird relativ stramm gezogen, so dass der Schieber stramm sitzt und das er sich nicht "zufällig" von selbst öffnet. Die Schraube am Auslöser wird nicht stark angezogen, so dass der Auslöser leichtgängig bleibt.

Jetzt wird auf den Schieber die Verstärkung geleimt. Wenn der Leim getrocknet ist wird der Schieber in einen Bohrständer gespannt, so dass man das senkrechte Loch für den Stahldraht nach der Skizze bohren kann. Der Bohrer hat einen um 0,5 mm geringeren Durchmesser als der Stahldraht.

Jetzt fertigt man den Stahldraht , der dazu da ist, die Schnur am Schieber oder den Schieber an der Schnur zu halten. Dafür schiebt man den Stahldraht in das gerade gebohrte Loch und biegt ihn ca. 5 cm höher um 180° um, so dass er parallel zum Schieber verläuft. Dann wird der umgebogene Abschnitt etwas nach vorne gebogen und vor dem Schieber um 90 geknickt und nach ca. 3-4 cm abgesägt.

Dieses letzte kurze Stück vor dem Schieber entlang verhindert, dass sie Schnur von der Nähe des Schiebers "weghüpfen" kann. Wenn der Draht passend sitzt, zieht man ihn wieder heraus und lackiert ihn mit Anti-Rost-Farbe. Danach wird er wieder in das Loch hereingesteckt. Eine weitere Befestigung ist nicht nötig.

Jetzt bohrt man die Löcher für die Clips (Durchmesser 3 mm) und knotet die Clips möglichst eng mit einem sicheren Knoten an. Jetzt wird der ganze Dropper ein bisschen geschliffen und eventuell zum Lackieren wieder auseinander genommen, das ist nicht unbedingt nötig.

Springtier abwerfen

Dazu wird der Ring im Haltegurt des Springtieres über den Auslöser in eine der Ausschnitte geschoben und der Auslöser mit dem Schieber gesichert. Die Röhrenschnur der über den Fallschirm gezogenen Röhre wird in einen der Clips eingehakt. Dann wird der Dropper in die Schnur gehängt und die Schnur hochgezogen.

Oben trifft der Schieber auf den Stopper an der Seilrolle und wird nach hinten geschoben, wodurch sich der Auslöser löst. Der Ring rutscht vom Haltegurt, die Röhrenschnur zieht die Sicherheitsnadel von der Schlaufe und die Röhre entfaltet den Fallschirm, woraufhin das Springtier zu Boden gleitet wenn - ja wenn die Nadel vorher geöffnet wurde!

Jetzt ist noch darauf zu achten, dass das Springtier nicht senkrecht herunter gleitet, sondern vom Wind abgetrieben wird. Wenn man den ersten Test bei über 20 - 30 km/h macht, sollte man zur Sicherheit das Springtier mit einer zweiten Schnur vom Boden aus anleinen. Alles weitere kommt von selbst. Eigentlich würde ja ein Ausschnitt im Dropper reichen, doch hat man mit mehreren Tieren die Chance, auch einmal mehrere Springtiere gleichzeitig abzuwerfen.

Die unteren Seilrollen

Material

  • 2 Seilrollen
  • Reste stabiler Schnur

An die beiden unteren Seilrollen muss nur jeweils eine Schnur angeknotet werden, die eine Befestigung am Bodenanker erlaubt. Wer die Seilrollen am Strand benutzt, muss aufpassen, dass sie nicht versanden oder ein bisschen Öl oder Gleitspray bereit halten, um evtl. klemmen schnell beheben zu können.

Die obere Seilrolle

Material

  • 1 Seilrolle
  • Stahldraht , 2-3 mm, ca. 40-50cm
  • Reste stabiler Schnur

An die obere Seilrolle muss ein Stopper angebracht werden, an dem der Schieber des Droppers eingedrückt wird. Das kann, je nach Seilrolle, zu einem Problem werden. Da die Seilrollen unterschiedlich gebaut werden stelle ich hier zwei Lösungen kurz dar:

Wenn sich an der Seilrollenhalterung eine größere Fläche lötbares Metall befindet, kann man den Draht dort anlöten, indem man die Fläche und den Draht mit Lötzinn vorverzinnt, den Draht auf die Fläche presst und kurz erhitzt, so dass das Lötzinn der beiden Teile verschmilzt. Dann wird der Draht nach der Skizze passend gebogen.

Die zweite Möglichkeit benötigt eine Halterung, die etwas Platz zwischen Rolle und Halterungsende hat. Dort werden dann zwei Löcher gebohrt und der Draht passend gebogen, dass man ihn durch die Löcher stecken kann. Dann wird er wieder umgebogen und ist an den Löchern festgeklemmt. Dann wird wieder der eigentliche Stopper nach der Skizze gebogen. Wichtig ist eigentlich nur, dass ein Stopper ungefähr nach der Skizze gebogen, fest an der oberen Seilrolle befestigt wird.

Das Triangelsystem mit dem Holzdropper ist aber nur eine von vielen Methoden, um Springtiere abzuwerfen. Natürlich sind auch gute Drachenfähren oder andere Methoden wie z.B. die Seilbahn von Ralf Beutnagel genauso gut möglich.

Rundkappen-Fallschirm

mit Rucksack und Packanleitung für Springtiere mit ca. 500g. Dieser Fallschirm besteht aus 12 gleichen Panelen, die aneinandergenäht eine Halbkugel ergeben. Diese Fallschirmform ist die "traditionelle", bekannte Version.

Material

  • Spinnaker: ca. 4-5 qm.
    Oft wird in englischen Plänen sogenanntes "unproofed" oder "uncoated" Spinnaker empfohlen, damit der Fallschirm weicher wird und sich besser öffnet, aber auch mit dem üblichen Carrington habe ich keine Probleme gehabt.
  • Dacronschnur 10 - 50 kg, 12 x 200 cm falls gewünscht
  • Saumband für die Unterkante (Länge: ca. 500 cm)
  • Schlaufenmaterial : Nahtband, dünnes Gurtband, dicke Schnur oder Dacronstreifen, 12x10cm Nähgarn Pappe oder ähnliches für eine Schablone

Es wird begonnen, indem man ein geeignetes Springtier, in diesem Fall eines mit einem Gewicht von ca. 500 g sucht. Soll das Springtier ein Sturmtier werden, kann es auch ein bisschen mehr wiegen, damit es vom Wind nicht so weit abgetrieben wird. Vor dem Stoffeinkauf überlegt man sich, welche Farben der Fallschirm haben soll. Bei 12 Panelen kann man ihn 2-, 3- , 4-, 6- oder 12-farbig machen. Hier sollte man beachten, dass der Verschnitt mit der Farbanzahl ansteigt! Dann fertigt man anhand der Maße aus der Tabelle eine Schablone für ein Panel an. Dafür zeichnet man auf die Pappe ein Koordinatensystem, bei der die x-Achse 125,7 cm lang ist und die y-Achse sowohl in den positiven als auch in den negativen Bereich eine Länge von 20,9 cm hat . Dann werden die Werte aus der Tabelle (s. unten) eingetragen und man erhält die Schablone für ein Panel, das natürlich ohne Nahtzugabe ist! Nach dieser Schablone schneidet man dann 12 Panele aus.

Beim Nähen beginne ich mit der Panelspitze (andere beginnen mit der Ecke Unterkante/ Seitenkante). Man legt einfach 2 Panele aufeinander und näht je eine Seitenkante aneinander. Dann ein neues Panel auf eines der zwei aneinandergenähten Panele legen und an die andere Seite annähen (achte darauf dass die Naht auf die richtige Seite kommt!). So weitermachen, bis alle Panele vernäht sind. Dann die noch freie Seitenkante des ersten Panels an die freie Seitenkante des letzten Panels nähen, so dass die Panele zu einer geschlossenen Halbkugel werden.

Wer es als nötig empfindet, kann die Nähte jetzt säumen oder "ketteln". Als unbedingt wichtig halte ich es aber nicht. Falls die einzelnen Panele ungleichmäßig an der Unterkante enden schneidet man jetzt die überstehenden Panelkanten ab, so dass eine gerade, gleichförmige Unterkante entsteht. Diese wird dann entweder gesäumt oder mit Saumband eingefasst .

Jetzt wird in der Mitte, wo sich alle Panele treffen, ein Loch (Durchmesser ca. 5 cm) heiß ausgeschnitten. Mit mehreren Nähten wird das Loch vor dem Einreißen gesichert. Jetzt wird je ein Stück Schlaufenband an die Stelle der Unterkante zu einer Schlaufe eingenäht, wo sich zwei Panele treffen. An jede dieser Schlaufen wird eine der Dacronschnüre angeknotet . Hiermit hat man einen fertigen Fallschirm mit einem Durchmesser von 160 cm und 12 Panelen für Springtiere mit einem Gewicht von ca. 500 g.

Die Tabelle der Schablonenkoordinaten für einen Fallschirm mit 12 Panelen und 160 cm Durchmesser:

x = 0,0 cm y = 20,9 cm
x = 10,0 cm y = 20,8 cm
x = 20,0 cm y = 20,3 cm
x = 30,0 cm y =19, 5 cm
x = 40,0 cm y = 18,4 cm
x = 50,0 cm y = 17,0 cm
x = 60,0 cm y = 15,3 cm
x = 70,0 cm y = 13,4 cm
x = 80,0 cm y = 11,3 cm
x = 90,0 cm y = 9,0 cm
x = 100,0 cm y = 6,6 cm
x — 110,0 cm y = 4,1 cm
x = 120,0 cm y = 1,5 cm
x = 125,7 cm y = 0,0 cm

Wer ein Springtier mit einem anderen Ge wicht mit einem Fallschirm ausrüsten will, kann mir einen Brief mit Rückporto schicken, in dem steht , wieviel das Springtier wiegt und wieviele Panele (12 ist nicht Zwang!) der Fallschirm bekommen soll. Er bekommt dann die Fallschirmkoordinaten zurück.

Springtierrucksack

Diese Rucksackversion ist nur eine von vielen, allerdings hat sie bei mir fast immer funktioniert. Man sollte beim Rucksackbauen nicht zu sehr nach Plan arbeiten, eher nach dem Motto "Sieht gut aus, schmeckt gut und fühlt sich gut an: Kann nur richtig sein!"

Dieser Fallschirm hat folgendes Prinzip: Ein Stoffstück in Form eines aufgeklappten Würfels wird mit einem Trapez auf dem Rücken des Springtiers befestigt. An jedem Ende der 4 Seitenteile des Würfels ist eine Öse eingestanzt. An einem Seitenteil ist durch die Öse eine Schlaufe aufgenäht. Der Fallschirm ist an dem Trapez befestigt. Packt man den Fallschirm in den Würfel, kann man die Schlaufe an einem Seitenteil durch die restlichen 3 Ösen ziehen. Wird die Schlaufe dann mit einer Sicherheitsnadel festgesteckt ist der Fallschirm solange fest eingepackt, bis die Nadel herausgezogen wird.

Material

  • Stoff: schweres Spinnaker, Rucksacknylon, stabile Plane o.a.
  • Dacronreste als Verstärkung
  • 4 gute Ösen aus Segelbootfachgeschäft
  • Schnurreste
  • 2 D Ringe
  • 1 großer Schlüsselring, Durchmesser ca. 2,5cm
  • Trapezmaterial:
  • Verschluss:
    • Knopf
    • Klettband
    • Druckknopf o.a.
    • Gummischnur aus dem Drachenladen: 2x die Länge Springtierschulter - Springtierbeinbeginn
  • Nähgarn

Mit dem Bauen des Rucksacks sollte man erst anfangen wenn man sowohl den Fallschirm als auch das Springtier besitzt, da er von beidem abhängig ist!

Man beginnt, indem man aus dem Stoff (ich nehme Spinnaker) ein Rechteck schneidet, das so groß wie der Rücken des Springtieres ist. Also den Abstand Springtierbeine - Springtierschultern und rechte Springtierschulter - linke Springtierschulter messen und aus den Maßen ein Rechteck ausschneiden.

Dieses Rechteck auf den übrigen Stoff aufnähen. Dabei ist darauf zu achten, dass um das Rechteck herum noch Platz über ist. Jetzt verlängert man die Außenseiten des Rechtecks so, dass eine Stoffstück entsteht, die in der Skizze unter "Beginn der Rucksackform" zu sehen ist. Dieses Stück wird dann ausgeschnitten, dabei wird an den gewellten Linien Stoff übergelassen.

Nun wird in einem ersten Test der Fallschirm zusammen"geknüddelt", und auf das Mittelteil gedrückt. Nun sollte man die Seitenteile über dem Fallschirm ziehen können, so dass ein proportional "passendes" Rucksackpaket entsteht. Falls das nicht so ist, vergrößert oder verkleinert man das Stoffstück. Da die Mittelteile (also auch die Springtierrücken) meistens nicht zu klein für einen Fallschirm sind wird das Stück aber höchstwahrscheinlich passen.

Jetzt packt man den Fallschirm noch einmal locker auf das Mittelteil und zieht die Seitenteile nacheinander nicht zu stramm darüber. Mit einer Nadel sticht man durch alle 4 Seitenteile in das Paket hinein. Die Nadel wird mittig an der Stelle eingestochen, wo die Seitenteile übereinanderkreuzen . Diese Einstichstelle wird an allen 4 Seitenteilen markiert. Hier werden später die Ösen eingestanzt. Um die 4 markierten Stellen wird ein Halbreis gezogen, der übrige Stoff wird abgeschnitten, so dass eine Form ähnlich der in der Skizze entsteht.

Das Stoffstück wird gesäumt und auf einer Seite, die später die Außenseite bildet, werden die markierten Stellen und die 4 Ecken des Stücks mit Dacron verstärkt (s. Rucksack von Außen mit Trapez und Dacron). Dann wird an den markierten Stellen je eine gute Öse eingestanzt. Gute Ösen gibt es u.a. in Segelbootzubehörgeschäften. An ein seitliches Seitenteil (es gibt zwei seitliche, ein oberes und ein unteres) wird eine Schlaufe innen aufgenäht , so dass sie außen herausguckt. Sie sollte außen ungefähr eine Länge von 2 cm haben (also ca. 9 cm Schnur an beiden Enden 2 cm aufnähen).

Jetzt wird noch einmal getestet, ob der Fallschirm nicht zu stramm in den Rucksack passt: Zusammengepackt den Fallschirm auf die Mittelfläche legen, Seitenteil mit Schlaufe darüberziehen, Schlaufe durch Öse im zweiten Seitenteil ziehen, dann durch oberes und unters Seitenteil - passt.

Nun werden auf der Innenseite auf das Mittelteil zwei Gummibänder aufgenäht, so dass man später beim Einpacken die Fallschirmleinen unter sie klemmen kann (s. Skizze). Jetzt kommt man zum Trapez, und da kann und will ich keine genaue Anleitung geben. Jeder sollte seinem Springtier ein Trapez verpassen, dass ihm gut steht. Z. B. kann ein 20-cm-Teddy kein 5cm breites Gurtband tragen, das wäre viel zu breit. Ein ganz einfaches Trapez, das aber noch erweitert werden kann, besteht aus einem Bauchgurt, der zu öffnen ist und zwei Schultergurten, an die die D-Ringe angenäht sind, an denen später die Fangschnüre befestigt werden.

Ich beginne bei jedem Trapez mit einem Bauchgurt, der schön stramm sitzen sollte und über dem Bauch mit einem Knopf o.a. verschlossen ist. Dann halte ich dem Springtier passend einen Schultergurt an und nähe den erst am Bauchgurt, dann am Rucksackmittelteil an. Danach folgt der zweite Gurt. Dabei entsteht aber selten ein Trapez wie in der Zeichnung, mal sind die Schultergurte schräg am Bauchgurt , dann wieder schräg am Mittelteil aufgenäht , um ein gutaussehendes Trapez zu ergeben. Das ist aber nicht schlimm! Als Erweiterung kann man Beinschlaufen, einen Brustgurt und Verbindungsgurte zwischen den Teilen annähen. Dabei gilt: ein großer Teddy trägt viele breite Gurte, ein kleiner Teddy wenige dünne Gurte. Jetzt näht man den Haltegurt aus restlichem Trapezmaterial an das Mittelstück zwischen die beiden Schultergurte, an den das Springtier später "aufgehangen" wird. Das freie Ende des Gurtes wird umgenäht und ein großer Schlüsselring wird hindurchgezogen. Ich gebe zu, diese Stelle ist schlecht gezeichnet, natürlich ist der Haltegurt auf dem Mittelstück angenäht, das ist in der Skizze nicht erkennbar.

Wenn der Rucksack fertig ist, werden die Fangschnüre in zwei Packen zu 6 Schnüren geteilt und je ein Packen an einen der D-Ringe angeknotet. Hiermit ist der Rucksack fertig, ich betone noch einmal, dass dieses nur eine von vielen Versionen ist, man könnte z.B. bei den Seitenteilen auch die Ösen weglassen und die Seitenteile lose unbefestigt über den Fallschirm legen und dann das obere und untere Seitenteil mit der Ösen-Schlaufentechnik befestigen.

Packen des Rucksacks

Ein schöner Fallschirm mit einem noch schöneren Rucksack ist wunderbar - wenn er sich beim Absprung öffnet. Falls das nicht so ist, liegt es meistens am schlecht gepackten Rucksack oder einer falschen Methode. Daher erkläre ich hier meine Rucksackpackmethode, die aber wieder nur eine von vielen ist: Ich benutze die Röhrenmethode, bei der über den Fallschirm eine Spinnakerröhre gezogen wird, an die eine Schnur mit angeknoteter Sicherheitsnadel angenäht ist. Dann wird der Fallschirm in der Röhre "hin und her" (s. Skizze) eingefaltet und die Fangschnüre eingewickelt, indem sie nach Q-8-Winder-Wickeltechnik um zwei Finger gewickelt werden. Wichtig ist, dass der Fallschirm nicht eingerollt wird, sondern schön "hin und her" eingefaltet wird!

Die Schnüre werden dann unter die beiden Gummis im Rucksack geklemmt und der eingefaltete Fallschirm auf sie gedrückt. Wichtig ist, dass die an der Röhre angenähte Schnur mit der Sicherheitsnadel aus dem Rucksack heraushängt! Das Seitenteil mit angenähter Schlaufe wird über den Fallschirm gezogen, dann wird die Schlaufe durch die Öse des gegenüberliegenden Seitenteils gezogen. Danach folgt das untere Teil und zuletzt das Obere. Nun hat man den Fallschirm in den Rucksack gepackt und die Röhrenschnur mit Sicherheitsnadel hängt heraus. Die Sicherheitsnadel wird geöffnet und durch die Schlaufe, die durch die Ösen herausguckt, geschoben. Danach wird sie wieder verschlossen.

Die Röhre

Die Röhre besteht aus einem zu einem offenen Zylinder genähten Spinnakerrechteck. Sie ist so lang, da sie von der Fallschirmspitze bis zum Beginn der Fallschirmleinen reicht. Die Röhre muss so locker über dem Fallschirm sitzen, dass das Springtier den Fallschirm aus ihr herausziehen kann. Sie muss aber auch so stramm sitzen, dass der Fallschirm nicht von alleine herausfällt.

An einer der zwei Öffnungen werden zwei Schnüre angenäht, die nach ca. 5 cm aneinandergeknotet werden. Eine Schnur führt weiter und je nach Springtier wird nach ca. 10 - 15 cm eine Sicherheitsnadel angeknotet. Dann folgen noch ca. 30 cm Schnur, bis eine Schlaufe das Ende bildet. Die genaue Schnurlänge ist unterschiedlich, sie sollte länger als der Haltegurt sein, aber nicht so lang, dass sich das Springtier in ihr verfangen kann. Will man das Springtier abspringen lassen befestigt man den Haltegurt am Auslöser und die aus dem Rucksack heraushängende Röhrenschnur fest an der Abwurfvorrichtung. Danach ist es ganz wichtig, dass man die Sicherheitsnadel öffnet! Löst dann der Auslöser aus, fällt der Teddy, bis die Röhrenschnur strammgezogen wird. Das Teddygewicht zieht die Nadel aus der Schlaufe, worauf sich der Rucksack öffnet. Dann wird der Fallschirm aus der Röhre und die Fallschirmleinen von dem Gummi gezogen und der Fallschirm öffnet sich.

Wer mehr über Springtiere wissen will, kann sich das englischsprachige Buch Kites - a practical handbook von Ron Moulton und Pat Lloyd kaufen (ISBN: 1-85486-050-X). Das Kapitel 6 beschreibt fast alles, was es an wichtigen Springtierinfos gibt. Wer Probleme mit dem Plan hat oder noch etwas wissen will, kann sich auch direkt an den Autor wenden: Simon Brinkrolf (Kontakt über DraWi)