Bodenanker: Unterschied zwischen den Versionen

Aus DraWi
Zur Navigation springen Zur Suche springen
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 17: Zeile 17:


== Schraubanker ==
== Schraubanker ==
Es gibt im Wesentlichen zwei Grundformen von Schraubankern: korkenzieherartige Schrauben und Stäbe mit Schraubteller am unteren Ende. Sie eignen sich für mittelfeste und lockere Böden (z.B. Wiese, Sand).
Es gibt im Wesentlichen zwei Grundformen von Schraubankern: korkenzieherartige Schrauben (Spiral-Schraubanker) und Stäbe mit Schraubteller am unteren Ende (Teller-Schraubanker). Sie eignen sich für mittelfeste und lockere Böden (z.B. Wiese, Sand).
Schraubanker mit Teller werden meist in Zugrichtung eingeschraubt. Das heißt die Flugschnur zieht entlang der Stabachse, so daß der Schraubteller die Kräfte tief im Boden aufnimmt.
Teller-Schraubanker werden meist in Zugrichtung eingeschraubt. Das heißt die Flugschnur zieht entlang der Stabachse, so daß der Schraubteller die Kräfte tief im Boden aufnimmt.
Bei korkenzieherartigen Schrauben hängt es sehr stark von der genauen Bauform ab, ob sie in Längsrichtung oder, wie Einschlaganker, quer belastet werden sollten.
Bei Spiral-Schraubankern hängt es sehr stark von der genauen Bauform ab, ob sie in Längsrichtung oder, wie Einschlaganker, quer belastet werden sollten.


== Gewichtsanker ==
== Gewichtsanker ==

Version vom 22. Oktober 2008, 19:22 Uhr

Ein Bodenanker dient dazu, einen Drachen am Boden (Wiese, Strand, etc.) zu befestigen.

30cm Alu-Zeltpflock mit robustem Tampen
Spiral-Schraubanker
Teller-Schraubanker
Sandsack mit ca. 25 kg Sand

Allgemeines

Gebräuchlich sind korkenzieherförmige Schraubanker, stabile Metallheringe oder Schraubhülsen für Sonnenschirme. Im lockeren Sand kommen auch Sandsäcke als Bodenanker zum Einsatz. Vorsicht ist geboten, wenn ein Auto als Bodenanker "missbraucht" wird. Auf unbefestigtem Untergrund haben große Drachen schon Geländewägen hinter sich hergezogen. Außerdem ist immer auf sicheren Halt des Ankers zu achten, da sich losgerissene Bodenanker schnell zu gefährlichen Geschossen auf der Drachenwiese entwickeln.

Einschlaganker

Einschlaganker sind pflockartige Anker, die meist aus Stahl oder Aluminium bestehen und per Hammer in den Boden geschlagen werden. Sie werden meist in mittelfesten bis festen Böden verwendet (z.B. Wiese). Grundsätzlich ist es wichtig, daß der Einschlagwinkel passend zur Zugrichtung der Flugschnur des Drachens ausgerichtet wird. Einschlaganker halten besonders viel, wenn der Zug parallel zum Boden (= senkrecht zur Einschlagrichtung) wirkt. Da Drachen aber meist hoch in der Luft stehen, wird der Anker in der Praxis meist leicht zurück geneigt eingeschlagen. Benutzt man einen zweiten Anker, um die Flugschnur vor dem Anker flach am Boden umzulenken, kann man die Haltekraft erheblich steigern.

Schraubanker

Es gibt im Wesentlichen zwei Grundformen von Schraubankern: korkenzieherartige Schrauben (Spiral-Schraubanker) und Stäbe mit Schraubteller am unteren Ende (Teller-Schraubanker). Sie eignen sich für mittelfeste und lockere Böden (z.B. Wiese, Sand). Teller-Schraubanker werden meist in Zugrichtung eingeschraubt. Das heißt die Flugschnur zieht entlang der Stabachse, so daß der Schraubteller die Kräfte tief im Boden aufnimmt. Bei Spiral-Schraubankern hängt es sehr stark von der genauen Bauform ab, ob sie in Längsrichtung oder, wie Einschlaganker, quer belastet werden sollten.

Gewichtsanker

Bei losen Böden (z.B. Sand) eignen sich Gewichtsanker ganz hervorragend. Sie bestehen meist aus einem offnen oder auch geschlossenen Sack, der mit dem Bodenmaterial befüllt wird. Der Drachen wird dann meistens über einen Karabiner an dem Sack befestigt. Der Gewichtsanker erzeugt die Haltekräfte im Wesentlichen durch sein Gewicht. Das heißt, er muß ausreichend schwer sein, um einen Drachen zu halten. Sandsäcke, die vor Ort befüllt werden, haben den Vorteil, daß sie im leeren Zustand sehr transportfreundlich sind und dennoch enorme Haltekräfte entwicklen können, die noch zusätzlich durch Eingraben des Sandsacks deutlich gesteigert werden können.

Sonderformen

Als Befestigung von Drachen wurden auch schon Parkbänke, Brückengeländer, Bäume oder gar PKW benutzt. Kleine (Kinder-)Drachen kann man gelegentlich sogar an Schuhe, Sandalen oder Rucksäcken anbinden - im Prinzip an alles, was schwer bzw. stabil genug ist. Der Phantasie sind hier scheinbar keine Grenzen gesetzt, jedoch sollte man immer die Sicherheit im Auge behalten.

Sicherheit

Einschlag- und Schraubanker

Beim Einsatz von Einschlag- oder Schraubankern sollte besonderer Wert darauf gelegt werden, daß die Zugkraft des Drachen die Haltekraft des Ankers nicht übersteigt. Hier ist Erfahrung gefragt, denn die Haltekraft wird maßgeblich von der genauen Bauform des Ankers und der Bodenbeschaffenheit beeinflußt. Es sollte großer Wert darauf gelegt werden, daß der Anker keinesfalls aus dem Boden ausreißt - auch nicht bei plötzlichen und kräftigen Böen. Ein ausgerißener Anker wird meistens vom Drachen recht weit über das Gelände getragen und fliegt wegen der Dehnbarkeit der Drachenschnur durchaus mit recht hoher Geschwindigkeit. Ein derart geschoßartig umherfliegender Anker kann beträchtlichen Sach- und Personenschaden verursachen. Daher sollten Einschlag- und Schraubanker immer ausreichend überdimensioniert gewählt werden.

Einschlag- und Schraubanker haben meist eine Vorzugsrichtung in der sie besonders gut halten. Dreht der Wind so, daß der Anker ungünstig belastet wird kann er sehr schnell ausreißen. In diesem Fall sollte der Anker umgehend neu gesetzt werden.

Gewichtsanker

Sandsäcke als Gewichtsanker bieten den großen Vorteil, daß sie bei Überlast, z.B. eine starke Bö, anfangen über den Boden zu rutschen. Läßt die Überlast nach, bleibt der Anker wieder liegen und hält den Drachen genauso gut wie vorher. Auch geschieht das Losreißen eines Sandsacks, im Gegensatz zu Einschlag- und Schraubankern, eher mit gemächlicher Geschwindigkeit, weswegen die Gefahr von Schäden und Verletzungen deutlich geringer sind. Ein weiterer Vorteil des Sandsacks ist seine richtungsunabhängige Haltekraft. Sollte der Wind drehen, dreht sich notfalls der Anker mit. Geschloßene Sandsäcke bieten darüber hinaus noch den Vorteil, daß sie keinen Sand - und damit Haltekraft - verlieren, wenn sie verschleppt werden.