Aeroplandrachen: Unterschied zwischen den Versionen

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Stoff für die Tragflächen
Stoff für die Tragflächen


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Hiezur verwenden wir weißes oder überhaupt lichtes, schwaches Baumwollzeug, dessen Ankauf gar wenig Auslagen verursachen wird. Dieser Stoff darf aber nicht gestärkt (appretiert) sein - frage die Mutter, was das heißt! -, ist er gestärkt, so kann durch Auswaschen deselben leicht abgeholfen werden. Bei einer Stoffbreite von 1 m 10 cm ist eine Länge von beiläufig 180 cm notwendig. Papier eignet sich nicht.
Hiezur verwenden wir weißes oder überhaupt lichtes, schwaches Baumwollzeug, dessen Ankauf gar wenig Auslagen verursachen wird. Dieser Stoff darf aber nicht gestärkt (appretiert) sein - frage die Mutter, was das heißt! -, ist er gestärkt, so kann durch Auswaschen deselben leicht abgeholfen werden. Bei einer Stoffbreite von 1 m 10 cm ist eine Länge von beiläufig 180 cm notwendig. Papier eignet sich nicht.



Version vom 28. Februar 2009, 19:14 Uhr

Bevor der Bauplan des Aeroplandrachens neu layoutet wird, sollten die einzelnen Seiten übertragen und dann Korrektur gelesen werden.

Seiten die Korrektur gelesen wurden, können entfernt werden.

Ebenso muss der Modellbogen nachgezeichnet werden und als Datei zur Verfügung stehen.


Reprint

Transskription

Titelblatt

Spiel und Arbeit

Wackere Knaben fertigen ihr Spielzeug selber an.

Allerhand anziehende Beschäftigung für die Jugend.

Herausgegeben von Otto Robert.

48

Aeroplandrachen

Anleitung zur Herstellung von Stoffdrachen in Aeroplanform.

Von R. Jacubek und Ch. Tauber.

Mit 1 Detailbogen

Seite 1

Aëroplandrachen.

Ausführliche Anleitung zur Herstellung von Aeroplandrachen für grössere Knaben.

Mit einem Modellbogen.

Von

R. Jakubek und Ch. Tauber

Der Sammlung "Spiel und Arbeit" 48. Bändchen.

Gesetzlich geschützt :: Nachahmung verboten.

Ravensburg.

Verlag von Otto Maier.

Seite 2

Druck von Otto Bechtle, Eßlingen.

© by Ravensburger Buchverlag 19

Titelblatt Korrektur gelesen:

Seite 3

Inhaltsverzeichnis

Seite
Einleitung 5
Anfertigung der einzelnen Teile 7
Herrichten der Gestellstäbe 7
Stoff für die Tragflächen 8
Befestigung des Stoffes an den Stäben 11
Einführen der Rohrstäbe 13
Herstellung und Einfügung der Spreizstreben 14
Saum- und Befestigungsschnüre 15
Die Fesselung 17
Der Propeller 17
Über das Zusammenlegen 19
Über das Fliegen 20
Das Warum des Fliegens 21
Nachbemerkungen 22
Bau eines Zweidecker-Aëroplandrachens 26
Einleitung 26
Herstellung der Stäbe 26
Die Stoffläche 28
Verbindung der Stoffläche mit dem Flieger 29
Nachbemerkungen 31

Titelblatt Korrektur gelesen:

(Inhaltsverzeichnis wird letztlich wohl nicht benötigt werden)

Seite 4

leer

Seite 5

Einleitung.

Die Zeiten, sagt der Volksmund, sind ganz andere geworden. Und es ist auch so. Wenn unsere Vorfahren aus früheren Jahrhunderten aufstünden - wie würden sie staunen, was würden sie sich deneken, wenn sie die Veränderungen und Fortschritte bemerkten! Sie würden ihren Augen nicht trauen wollen, sähen sie die einschneidenden Umgestaltungen bezüglich des Verkehres. Das Dampfroß durchmißt in rasender Eile endlose Strecken, durch die Straßen saust das töfftende Auto, das leichte Fahrrad trägt den geschäftigen menschen und die siegreiche Elektrizität wird auch in den Dienst des Verkehrs gestellt. Die Flüsse durchziehen flinke Dampfboote und die hochgehenden Wellen des Meeres durchfurchen trotz Sturm und Drang gewaltige Dampfer. Eisenbahn, elektrische Bahn, Auto und Fahrrad sind Mittel zur Beförderung auf der Erde, Boote und Dampfschiffe auf dem Wasser. Nun bleibt noch die Luft übrig. Wie würden sich unsere Vorfahren aber erst wundern, sähen sie, daß auch Mutter Luft dem Verkehr eröffnet ist. Es vergeht fast keine Woche, die nicht neue Fortschritte auf dem Gebiete der Luftschiffahrt (der Aëronautik) brächte. Unterscheidet diesbezüglich Luftballon, Luftschiff und Flugapparat!

Seit den ältesten Zeiten haben sich die Menschen mit dem Gedanken beschäftigt, gleich den Vögeln durch die Lüfte zu segeln. Schon die alten Chinesen sollen angeblich Luftballone hergestellt haben, doch die eigentlichen Erfinder der Ballone sind die Brüder Montgolfier aus Frankreich, deren Ballone mit Warmluft gefüllt waren. Jetzt benützt man zur Füllung Leuchtgas oder Wasserstoff. Wohl sind vile Jahre vergangen, ehe man die Ballone einigermaßen auch für den Verkehr

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Seite 6

brauchbar nennen konnte. Erst die Verwendung von Motoren schuf da Wandel. Ballone, die vermittels Motoren und Propeller (= Schraubenflügel) fortbewegt werden, nennt man Luftschiffe. Es ist euch allen bekannt, daß der Deutsche Graf Zeppelin das erste große lenkbare Luftschiff baute und damit Erfolge errang. Die Luftschiffahrt mittels Flugmaschinen, auch Flugapparate genannt, nennt man Aviatik. Es gibt mehrere Arten von Flugapparaten, die man ebenfalls mit Motoren versehen hat.

Viele von euch haben wohl schon einen Ballon, ein Luftschiff oder einen Flugapparat in den Lüften schweben sehen. Ein herrlicher Anblick! Gar mancher wird da den stillen Wunsch gehabt haben der noch haben: ach, wenn ich doch auch einmal fliegen könnte! Dieser Wunsch jedoch kann euch nicht erfüllt werden. Dafür aber wollen wir uns heute ein schönes, gefahrloses Spielzeug, einen neuen Aëroplandrachen bauen.

Ehe wir mit dem Baue desselben beginnen, muß euch noch einiges mitgeteilt werden. Soll der Bau unseres Aëroplandrachens gelingen, dann müßt ihr die Worte beherzigen, die euch jetzt gesagt werden. Beim Bauen laß dir Zeit! Das Überhasten ist zwecklos. Geradeso wie ein Haus nicht bestehen kann, wenn der Grund nicht ordentlich ausgehoben und fest gemauert ist, so ist es auch hier: ist das Gerüste, der Anfang, nicht fest und sorgfältig gemacht, dann wird auch das folgende nicht klappen. Ihr verliert die Lust zur Weiterarbeit, ihr verliert den Mut, soll immer wieder repariert und ausgebessert werden. Also langsam, langsam! Nach jeder Arbeitszeit müssen die gebrauchten Werkzeuge und dgl. wieder an Ort und Stelle gebracht werden, halte überhaupt jederzeit auf Ordnung:

Ordnung lerne, übe sie
Ordnung spart dir Zeit und Müh'.

Lies auch diese Anleitung zur Herstellung unseres Flugapparates gut durch, überlege alles noch einmal, ehe du mit der Ausführung beginnst. Befolgst du das alles, dann wird's dir auch gelingen und bald wirst du Besitzer eines Aëroplandrachens sein.

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Anfertigung der einzelnen Teile

Herrichten der Gestellstäbe.

Was brauchen wir? Vor allem benötigen wir drei Holzstäbchen (Lättchen). Jedes ist einen Meter lang. Um möglichst Gewicht zu vermeiden, wird dazu völlig astfreies Tannen- oder Fichtenholz verwendet - das Kiefernholz wäre zu schwer. - Am besten ist es, diese Stäbchen vn einem Tischler anfertigen zu lassen. Wer jedoch die nötige Geschicklichkeit und Werkzeuge besitzt, kann diese Holzstäbchen wohl auch selbst herstellen. Sie sind vierkantig. Maße siehe Figur 1.

Für später haben wir zwei Rohrstäbe notwendig. Man kaufe zu diesem Zweck einen nicht unter 2 m 5 cm langen, 10 mm starken Rohrstab, der in 2 Teile zerschnitten wird. Von jedem dieser Teile schnitze man - spalten kann man nämlich solche Rohrstäbe nicht gut - ungefähr die Längshälfte ab. (Figur 2)

Von Wichtigkeit ist, daß diese Rohrstäbchen recht elastisch sind.

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Stoff für die Tragflächen

Hiezur verwenden wir weißes oder überhaupt lichtes, schwaches Baumwollzeug, dessen Ankauf gar wenig Auslagen verursachen wird. Dieser Stoff darf aber nicht gestärkt (appretiert) sein - frage die Mutter, was das heißt! -, ist er gestärkt, so kann durch Auswaschen deselben leicht abgeholfen werden. Bei einer Stoffbreite von 1 m 10 cm ist eine Länge von beiläufig 180 cm notwendig. Papier eignet sich nicht.

Nun beginnt das Zuschneiden des Stoffes. Breite den Stoff auf einer größeren Fläche, am besten am Fußboden aus, nimm Lineal, Bleistift und Maßstab zur Hand und auch den ersten Modellbogen. Zeichne dir die Umrisse von Figur 1 des Modellbogens ganz genau auf den Stoff. Verwende zwecks besserer Sichtbarkeit der Linien, zum Zeichnen einen recht weichen Bleistift. Ist der Umriß auf der Stoffläche gezeichnet, ergreife die Schere und schneide nach dieser Umrißlinie die Fläche heraus. Beim Zeichnen des Umrisses unterlasse nicht, auch die Linien im Innern der Fläche gleich mitzuzeichnen, da dir diese Linien später beim Nähen als Hilfslinien gute Dienste leisten werden. Am Modellbogen sind diese Linien punktiert dargestellt. Selbstverständlich dürfen diese inneren Linien nicht etwa ausgeschnitten werden. Das Ausgeschnittene schaut nun so wie Fig. 3 aus.

Stelle dernach diese Fläche genau so nocheinmal her. Wir werden dann sehen, daß diese zwei Flächen die beiden Flügel des Aeroplandrachens sein werden. Nun weiter! Mit der auf dem Modellbogen dargestellten Fläche, Figur 2, verfahre ebenso. Also: Zeichnen der Umrißlinien am Stoff, Ausschneiden der Stoffläche, Zeichnen der inneren, punktierten Linien, die jedoch nicht ausgeschnitten werden dürfen. Daß du beim Ausschneiden dieser Fläche, bezw. Flächen haushälterisch mit dem Stoffe

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umgehen mußt, darf wohl nicht näher hervorgehoben werden. Die so hergestellte Stoffläche hat folgendes Aussehen:

Diese Fläche benötigen wir nur einmal. Das Gleiche gilt von der auzuschneidenden Fläche, die uns Figur 3 des Modellbogens dartut. Das Verfahren ist dasselbe wie bei den bereits hergestellten Stofflächen.

Diese ausgeschnittenen Stofflächen - im ganzen sind ihrer vier - werden zum Teile auch eingesäumt. Bitte deine Mutter oder Schwester, sie wird dir das Einsäumen gewiß gerne und bestens besorgen. Und zwar werden von den beiden ersten (gleichen) Flächen die Strecke a-b und a-d an den punktierten Linien am Rande der Fläche umgebogen und dann einfach eingesäumt. Bei der Strecke b-c wird ein sogenannter Hohlsaum gelegt. Dieser dient zur späteren Einführung einer Schnur. Von der mit Abbildung 4dargestellten Stoffläche werden die Ränder a-d und b-c, nicht aber a-b und d-c eingesäumt. Die Einsäumung der letzten Stoffläche

(Figur 5) geschieht bei den Rändern, die durch die Strecken a-f, f-e, e-d, b-c bezeichnet sind; die Ränder von a-b und d-c werden nicht eingesäumt. Auf diese letzte Fläche müssen noch

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Stoffhülsen aufgenäht werden. Der Modellbogen (Figur 3 und 4)bietet diese Stoffhülsen in natürlicher Größe dar. Der Stoff hiezu wird zuerst abgeschnitten, umgelegt; zusammengenäht und dann aufegenäht. Diese Hülsen dienen zur späteren Durchführung der Rohrstäbe.

Dann nehme man die mit Figur 4 dargestellte Stoffläche und lege sie so zusammen, daß die punktierten Linien an den Rändern genau aufeinander zu liegen kommen, worauf diese Ränder längs der punktierten Linien zusammengenäht werden (Figur 6). Der

dann vorstehende Stoff wird umgelegt und umgenäht. Bei Figur 6 sind natürlich die Stofflächen als steif gedacht. Lasse dich also nicht beirren, wenn deine Stofflächen Falten machen und in sich zusammenfallen. Das Gleiche gilt auch von der nächsten Figur (7).

Hierauf kommt die letzte Stoffläche dran. Sie wird ebenfalls zuerst zusammengelegt, daß die punktierten Randlinien aufeinanderliegen und darauf dort zusammengenäht. Das Vorstehende wird wieder umgebogen und dann angenäht (Figur 7).

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Weiter! Jetzt werden die beiden Flügelflächen wieder zur Hand genommen. Hierauf schneide aus festem Stoffe ein dreieckiges Fleckchen, wie ein solches mit Figur 8 ersichtlich gemacht worden ist. Wir benötigen vier solcher Dreieckchen. Diese Fleckchen lasse dir an den Ecken der Flügelflächen annähen. Siehe Figuren 8 und 9! Die punktierten Linien bedeuten die Naht.

Figur 10 zeigt dir die beiden Flügelflächen mit den dreieckigen Täschchen.

Die eine Dreiecksseite bleibt offen, behufs späteren Einspreizens der bereits hergestellten Rohrstäbe. Verwende zu diesen Täschchen festen Stoff, damit die Rohrstäbe diese nicht zu durchbohren vermögen.

Befestigung des Stoffes an den Stäben.

Mit einem von den drei gleich am Beginne des Buches beschriebenen Holzstäben und der zur Hand genommenen Stoffläche (Modellbogen Figur 2) verfahre man folgendermaßen: der Stab wird so in den Stoff geführt, daß dieser an der zusammengenähten Stelle auf den Stab zu liegen kommt und der Stab noch 3 cm vorsteht. Die

beim Zuschneiden der Stofflächen gezeichneten punktierten Linien im Innern der Fläche, die die Stelle der Befestigung der beiden anderen gleichen Holzstäbchen jetzt bezeichnen, müssen außen sein. Nun wird der Stoff mit kleinen Stiften, in Abständen von zirka 5 cm angenagelt. Die beiden anderen Stäbe werden ebenfalls an den bereits


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