Beaufortskala

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Die Beaufortskala ist eine Skala zur Klassifikation von Winden nach ihrer Geschwindigkeit. Es handelt sich um das allgemeinste System zur Definition der Windgeschwindigkeit.

Geschichte

Die zwölfstufige Skala wurde von Sir Francis Beaufort im Jahre 1806 während seines Kommandos auf dem Schiff Woolwich entwickelt. Die Maßeinheit dieser Skala lautet daher Beaufort, abgekürzt Bft. Als Messinstrument diente ihm dabei das Gesamtverhalten der Segel seines Schiffes bei unterschiedlichen Windgeschwindigkeiten. Vordenker dieser Idee waren John Smeaton und Thomas Rouse, die 1759 das Verhalten von Windmühlenflügeln in der Smeaton-Rouse-Skala beschrieben hatten. Beauforts Leistung bestand vor allem darin, die Skalierung landunabhängig zu machen. 1835 wurde die Beaufortskala auf der Ersten Internationalen Meteorologischen Konferenz in Brüssel als allgemein gültig angenommen. Die Windgeschwindigkeit wird wegen der Herkunft aus der Seefahrt in Knoten angegeben.

1949 wurde die Skala auf Beschluss der Internationalen Meteorologischen Organisation auf 17 Stufen erweitert, im Jahre 1970 führte die Nachfolgeorganisation WMO wieder die alte 12-teilige Skala ein.

Diese wirklich gelungene Animation visualisiert nachstehende Beaufort-Tabelle sehr treffend: Beaufort-Skala-Animation

Beaufort-Skala nach phänomenologischen Kriterien

Windstärke
in Bft
Windstärke
in Knoten
Windstärke
in Km/h
Bezeichnung der Windstärke Bezeichnung des Seeganges (Windsee) Beschreibung
Wirkung an Land Wirkung auf dem Meer
0 0-1 0-1 Windstille völlig ruhige, glatte See keine Luftbewegung, Rauch steigt senkrecht empor spiegelglatte See
1 1-3 1-5 leiser Zug ruhige, gekräuselte See kaum merklich, Rauch treibt leicht ab, Windflügel und Windfahnen unbewegt leichte Kräuselwellen
2 4-6 6-11 leichte Brise schwach bewegte See Blätter rascheln, Wind im Gesicht spürbar kleine, kurze Wellen, Oberfläche glasig
3 7-10 12-19 schwache Brise Blätter und dünne Zweige bewegen sich, Wimpel werden gestreckt Anfänge der Schaumbildung
4 11-16 20-28 mäßige Brise leicht bewegte See Zweige bewegen sich, loses Papier wird vom Boden gehoben kleine, länger werdende Wellen, überall Schaumköpfe
5 17-21 29-38 frische Brise mäßig bewegte See größere Zweige und Bäume bewegen sich, Wind deutlich hörbar mäßige Wellen von großer Länge, überall Schaumköpfe
6 22-27 39-49 starker Wind grobe See dicke Äste bewegen sich, hörbares Pfeifen an Drahtseilen, in Telefonleitungen größere Wellen mit brechenden Köpfen, überall weiße Schaumflecken
7 28-33 50-61 steifer Wind sehr grobe See Bäume schwanken, Widerstand beim Gehen gegen den Wind weißer Schaum von den brechenden Wellenköpfen legt sich in Schaumstreifen in die Windrichtung
8 34-40 62-74 stürmischer Wind hohe See große Bäume werden bewegt, Fensterläden werden geöffnet, Zweige brechen von Bäumen, beim Gehen erhebliche Behinderung ziemlich hohe Wellenberge, deren Köpfe verweht werden, überall Schaumstreifen
9 41-47 75-88 Sturm Äste brechen, kleinere Schäden an Häusern, Ziegel und Rauchhauben werden von Dächern gehoben, Gartenmöbel werden umgeworfen und verweht, beim Gehen erhebliche Behinderung hohe Wellen mit verwehter Gischt, Brecher beginnen sich zu bilden
10 48-55 89-102 schwerer Sturm sehr hohe See Bäume werden entwurzelt, Baumstämme brechen, Gartenmöbel werden weggeweht, größere Schäden an Häusern; selten im Landesinneren sehr hohe Wellen, weiße Flecken auf dem Wasser, lange, überbrechende Kämme, schwere Brecher
11 56-63 103-117 orkanartiger Sturm außergewöhnlich schwere See heftige Böen, schwere Sturmschäden, schwere Schäden an Wäldern (Windbruch), Dächer werden abgedeckt, Autos werden aus der Spur geworfen, dicke Mauern werden beschädigt, Gehen ist unmöglich; sehr selten im Binnenland brüllende See, Wasser wird waagerecht weggeweht, starke Sichtverminderung
12 >64 >118 Orkan schwerste Sturmschäden und Verwüstungen; sehr selten im Landesinneren See vollkommen weiß, Luft mit Schaum und Gischt gefüllt, keine Sicht mehr

Quelle: Wikipedia